Auf den Spuren des Via Sancti Martini

In der zweiten Woche nach den Osterferien machten sich sieben Schülerinnen und Schülern des Wahlfaches Jakobsweg sehr spontan auf, um vier Tage lang und knapp 90 km auf den Spuren des Via Sancti Martini von Landau a. d. Isar nach Landshut zu pilgern.


Manch einer war anfänglich etwas nervös: Schaffe ich den Weg überhaupt? Wie wird das Wetter? Das legte sich jedoch ziemlich schnell, man war auf dem Weg. Es gab kein Zurück. Endlich konnte man aktiv sein und saß nicht nur zuhause rum. Endlich mal raus!
Auf der ersten Etappe ging es vom oberen Stadtplatz vor der Kirche St. Maria mit negativen Testergebnissen im Gepäck in 26 km und fast 700 hm bergauf nach Dingolfing. Spannend war der Frevelertritt in Zulling, der kein Gras mehr wachsen lässt. Auch der Wachsende Fels in Usterling beeindruckte die Gruppe. Obwohl es die längste der vier Etappen war, kam es den Einzelnen nicht so vor. Gute Gespräche untereinander und anderen Leuten, die man unterwegs traf, lenkten von den Strapazen ab. Am Ende des Tages wurde die Pilger endlich mit Sonnenschein, wärmeren Temperaturen und einem Eis belohnt.


Leider begann der zweite Tag mit richtig Regen und so war zunächst die Stimmung eher bedrückend. Dazu kamen noch schwierige schlechte Wegabschnitte; Gummistiefel wären an diesem Tag das beste Schuhwerk gewesen. Zunächst stand Oberdingolfing an. Mit müden Beinen ging es stetig bergauf, die Aussicht war aufgrund des Wetters auch nicht grandios und so ging es runter in die Stadt zur Kirche St. Johannes und über die obere Stadt und Hochbrücke raus nach Heimlichleiden. 23 km waren zu absolvieren und bald machten sich weitere Blasen breit und das Gehen tat dem ein oder anderen schon sehr weh. Doch auch diese Etappe weiter über Weigendorf, Wimpersing, Wieselsberg, Gaiberg, Angersdorf wurde gemeistert und die Gruppe erreichte sehr glücklich das Etappenziel, die Kirche St. Florian in Kirchberg.


Gut erholt und mit Sonnenschein startete die dritte Etappe. Gleich von Beginn gab es eine Aufgabe, die mehrmals am Tag praktiziert wurde. Es sollten Streckenabschnitte ganz allein ohne Gespräche gegangen werden. Manch einer begab sich daher eher wütend auf die Strecke. Doch man erkannte schnell, dass diese Aufgabe eher ein Geschenk war für Zeit zum Nachdenken. Für Abwechslung sorgte die Kirchen- und Bauernhofführung des Altbauern Finkenzeller, der mit seinem Wissen über die Jesendorfer Kirche St. Ursula beeindruckte. Zum größten Teil ging es an der Vils gings entlang über Felder und Wiesen. Dadurch wurde der wohl schönste Streckenabschnitt sehr kurzweilig und die Pilger erreichten über die Anhöhe bei Stephansbergham und Johannesbergham bald über den Geisenhausener Nothelferweg die dortige Kirche St. Martin. 21 km waren geschafft!


Am letzten Tag stand die kürzeste Etappe mit ca. 16 km an. Die Freude nach langen Kilometern entlang der Schnellstraße mit viel Verkehr endlich über Berndorf mit seinem Laurentius-Kirchlein nach Salzdorf zur „Milchtankstelle“ zu kommen war groß. Die kleine Kirche St. Ottilia wurde fast übersehen. Nach einer großen Stärkung gelangte die Gruppe zur Wallfahrtskirche Maria Bründl, die besichtigt wurde. Dort dankte man für den guten gelungenen Weg. Lachend und mit großer Freude machte man sich an das letzte Teilstück zur Basilika in Landshut.


Von links nach rechts: Agnes Heller, Moritz Brunner, Lukas Stockinger, Nina Schindlbeck, Amelie Glück, Simon Wax, Lisa Haseneder und Marie Merk

Es war geschafft!!!